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84 Einsätze nach Unwetter vom 22.-25.06.17
Was das Sturmtief „Paul“ am Nachmittag den 22.06.2017 da zu uns schickte, sprengte selbst bei vielen erfahrenen Einsatzkräften die Vorstellungskraft. Gegen 16:20 Uhr wurde es plötzlich schwarz am Himmel - aus der Windstille wurde mit einem Schlag ein Sturm, der über die gesamte Region her viel. Sofort wurde mehrmals Vollalarm für die gesamte Wehr ausgelöst. Leider gelang es nicht allen Einsatzkräften zum Gerätehaus zu kommen, weil viele Straßen durch herabstürzende Bäume, Dächer, etc. unpassierbar geworden waren. Zunächst wurden die Akuteinsätze abgearbeitet - mehrere Pkw/Lkw waren von Bäumen getroffen worden, meistens war unklar, ob noch jemand im Fahrzeug eingeschlossen ist. Glücklicherweise konnten alle Beteiligten unverletzt befreit werden. Die angeforderte Ortswehr aus Kraupa konnte nicht zur Unterstützung eilen, weil diese selber im Dorf eingeschlossen waren. Auf der Ortsverbindung Elsterwerda-Kraupa war offenbar eine Windhose durchgefegt und hatte die Straße auf der gesamten Länge unpassierbar gemacht. Bis in die Nacht dauerten hier die Aufräumarbeiten. Jeden Einsatz hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen - was die Einsatzkräfte an diesem, wie auch den Folgetagen geleistet haben, ist unbeschreiblich! Dabei mussten wir uns fast ausschließlich auf die Gefahrenabwehr und nicht auf die Schadensbeseitigung konzentrieren. Es wurden lediglich Verkehrswege beräumt und Bäume, Dächer, die drohten herabzustürzen, beseitigt. Von Anfang an wurden wir vom Bauhof und ortsansässigen Firmen unterstützt, die die Straßen mit schwerem Gerät befreiten. Auch viele Bürger packten uneigennützig mit an und halfen beim Aufräumen. VIELEN DANK! Ohne diese Hilfe hätten wir ein Vielfaches an Einsätzen zusätzlich abarbeiten müssen.
Aufgrund der enormen Einsatzbelastung erhielten wir im weiteren Verlauf des Tages Unterstützung von den Feuerwehren aus
- Stolzenhain
- Gorden
- Döllingen
- Schönborn
- Finsterwalde
- Plessa
Auch an euch ein dickes Dankeschön für die tatkräftige Unterstützung. Die Stadtverwaltung koordinierte Ihrerseits das Zusammenspiel aller Hilfkräfte und kümmerte sich zeitnah um eine Versorgung der Einsätzkräfte. Im Gerätehaus Elsterwerda wurde in der Leitzentrale der Kommandoposten eingerichtet.
Als besondere Einsätze sind hervorzuheben:
- heruntergerissene Stromleitungen der Bahn und einer nebenstehenden Hochspannungsleitung - hierdurch geriet ein Baum und Ödland in Brand. Das Feuer konnte zunächst nicht bekämpft werden, weil die Abschaltung beider Leitungen relativ lange dauerte.
- nachdem bis nach Mitternacht alle Akut-Einsätze abgearbeitet waren und der „Schlachtplan“ für die kommenden Tage erarbeitet wurde, kam die Meldung über einen Gebäudebrand. Auf Anfahrt war bereits Brandgeruch Höhe Weinberge in Elsterwerda wahrnehmbar, jedoch gestaltete sich die Lokalisierung des Brandortes als schwierig. Letztendlich wurde ein Brand in der Schießanlage des ortsansässigen Schützenvereins festgestellt und mit mehreren C-Rohren und Schaum bekämpft.
An den drei Folgetagen wurden noch weitere Sicherungsmaßnahmen im Stadtgebiet durch schiefstehende Bäume, lose Dachziegel etc. vorgenommen.
VIELEN DANK noch einmal allen Einsatzkräften für die geleistete Arbeit - ein Wort: Unglaublich!